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Entspannung will gelernt sein – wie Urlaub wirklich zur Quelle der Erholung wird

Urlaub will gelernt sein

Urlaub will gelernt sein. Foto: shutterstock / almgren

Rund 29 Tage – also nicht ganz ein Zwölftel des Jahres – beträgt die Länge des durchschnittlichen Jahresurlaubs in Deutschland. Häufig müssen in dieser Zeit dann auch noch liegengebliebene Dinge erledigt werden, für die der Feierabend und die Wochenenden zu kurz sind. Umso wichtiger, dass die verbleibende Zeit effizient genutzt wird. Das soll nicht bedeuten, dass wir in Zukunft unsere Urlaube konsequent nach irgendwelchen Entspannungskoeffizienten entlang planen sollten und schon gar nicht, dass wir unsere Zeit nur am Strand liegend verbringen sollten. Es gibt aber einige kleine Tipps, die uns helfen können.

Urlaub für unser Wohlergehen

Dass es wichtig ist, sich Pausen vom Alltag zu verschaffen, erkennen wir an unterschiedlichsten Dingen. Je weniger Erholungsphasen wir uns von unserem Arbeitsalltag gönnen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken. Kein Wunder also, dass sie gemeinhin als typische Stressindikatoren gelten. Gleichzeitig steigt mit der Entspannung auch unsere Kreativität deutlich an – beziehungsweise wird sie umgekehrt durch Stress gehemmt.

Weniger offensichtlich, dafür aber für uns umso zentraler: Entspannung macht glücklicher! Dass dem so ist, zeigen uns unterschiedlichste Untersuchungen. Seit den 1990er Jahren hat sich daraus ein eigener Forschungszweig entwickelt: die Urlaubsforschung. Dank einer ganzen Reihe von Forscherinnen und Forschern aus der ganzen Welt wissen wir heute, was wir tun können, um in der uns verfügbaren Zeit die Akkus so voll wie möglich zu machen.

Was die Zeit mit der Entspannung zu tun hat

Für das Ausmaß der Entspannung, die wir aus unserem Urlaub schöpfen können, sind verschiedenste Faktoren ausschlaggebend. Die Zeit gehört dazu – jedoch funktioniert das Ganze nicht linear. Vier Wochen des gleichen Urlaubs bringen uns nicht doppelt so viel Entspannung, wie zwei Wochen. Während die ersten paar Tage sogar das Stressniveau steigen lassen (Anreise, Eingewöhnung, etc.), stellt sich häufig ab einer halben Woche ein deutlicher Entspannungseffekt ein.

Danach steigt das Level der Entspannung zwar noch weiter – das aber nicht mehr so stark. Nach rund zwei Wochen ist dann üblicherweise kaum ein weiterer Anstieg messbar. Es empfiehlt sich daher mehrere Auszeiten zu nehmen, anstatt den Jahresurlaub am Stück zu verbringen. Gerade am Ende des Urlaubs belasten zudem oft die Gedanken an die Rückkehr die Stimmung – Welche Aufgaben stehen an? Wie viele E-Mails haben sich angesammelt? und ähnliche Fragen mehr kommen dann immer wieder in den Sinn.

Die halbe Miete: Vor- und die Nachbereitung des Urlaubs

Um dem Rückkehr-Stress Vorschub zu leisten, empfiehlt es sich – insofern das möglich ist – die Rückkehr beispielsweise auf einen Mittwoch zu legen. So starten Sie mit nur einer halben Woche wieder in den Berufsalltag ein. Von 0 auf 100 bringt die Entspannung sonst schnell wieder von 100 auf 0.

Sie können außerdem schon vor dem Urlaub entscheidende Dinge richtig oder falsch angehen. Wenn Sie sich erst in den letzten drei Tagen um die Verpflegung der Katze, das Gießen der Blumen, die Ausleihe der dringend nötigen Outdoor-Kleidung von Bekannten sowie die Suche nach dem besten Reiseführer kümmern, und nebenbei auf der Arbeit versuchen die drei Projekte noch mal eben schnell abzuschließen, werden Sie vermutlich eine Woche länger brauchen, um von diesem Stresslevel wieder herunter zu kommen. Versuchen Sie also schon deutlich früher sich um alles zu kümmern. Beurteilen Sie realistisch, welche Projekte ohne enormen Aufwand noch vor Urlaubsbeginn zu einem Ende gebracht werden und was vielleicht bis nach Ihrer Rückkehr warten kann. Eine Prioritätenliste hilft hier ungemein.

Vorfreude – eine der schönsten Freuden

Beschäftigen Sie sich frühzeitig mit Land und Leuten, denn: der Gedanke an den Urlaub setzt nachweislich Glückshormone frei. Nachweisbar ist dieser Effekt bereits wenn der Urlaub noch monateweit entfernt liegt, aber bereits gebucht ist – die Vorfreude lässt sich dann aber auch noch aktiv, durch das Auseinandersetzen, steigern.

Letztlich geht es aber natürlich insbesondere auch darum, was Sie in Ihrem Urlaub machen. An ein paar Tagen nichts zu tun, außer Wetter oder Landschaft zu genießen, tut auch einfach mal richtig gut und ist in jedem Fall besser, als sich den Urlaub streng zu takten. Ruhephasen helfen Ihnen – neben positiven Auswirkungen auf Ihren Körper – das Erlebte zu verarbeiten und zu ordnen. Das Urlaubsfeeling wird dadurch tiefer verankert und führt zu einer nachweisbar längeren Entspanntheit.

Träume erfüllen – Kraft tanken

Völliger Leerlauf ist dem Gehirn aber auch nicht recht, es hätte schon gerne etwas, das es auch verarbeiten kann. Am liebsten etwas, das schon länger als Ziel im Hinterkopf festsitzt – die Besteigung eines außergewöhnlichen Berges etwa, das überqueren eines bestimmten Breitengrades, das Erleben einer Sehnsuchts-Landschaft oder eine bestimmte Reise-Art. Mit dem Erfüllen eines lang gehegten Wunsches können Sie sich also doppelt belohnen – nämlich während des Erlebens und durch eine nachhaltigere Erholung.

Eine bunte Auswahl von Sehnsuchtsorten, aber auch außergewöhnlichste Arten zu Reisen, finden Sie auf unseren Seiten. Lassen Sie doch bei einem kleinen Streifzug die Gedanken kreisen und vielleicht ist ja genau Ihre Traumreise dabei.

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Jan Schäfer

4 Kommentare

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  • Ich bin sehr froh diesen Beitrag gefunden zu haben. Denn ich bin gleicher Meinung! Urlaub ist einfach nur super wichtig für jeden. Jeden Tag arbeiten kann sehr anstrengend sein… und um effektiv und produktiv zu arbeiten muss man auch ab und zu Urlaub machen. Den Kopf wieder frei bekommen, einfach mal abschalten. Man sollte sich auch die Frage stellen:“Wie effektiv würde ein Arbeitnehmer arbeiten ohne Urlaub?“ Ich glaube ja, dass Urlaub genauso wichtig ist wie das Arbeiten selbst für ein Unternehmen.

    „Die halbe Miete: Vor- und die Nachbereitung des Urlaubs“ – das sehe ich genau so! Ein erfolgreicher Urlaub muss gut geplant werden. Mir ist es immer besonders wichtig vorher zu wissen, wo ich alles hingehen will. Welche Sehenswürdigkeiten will ich mir anschauen? Wo will ich essen (gibt es eventuell spezielle Lokalitäten)? Wie komme ich zu meinem Reiseziel? Flugzeug, Auto oder Bus? Bin dieses Jahr mit meinen Freunden in den Urlaub gefahren. Flugzeug kam bei uns nicht in Frage, da die Strecke zu kurz war… Auto war keine Option, da keiner Fahrer sein wollte. Also haben wir uns entschieden mit einem Busunternehmen zu reisen, bei denen man Busse mieten kann. Super entspannt in den Urlaub, das würden wir nochmal so machen.

    Vielen Dank Herr Schäfer für diesen wichtigen und gelungenen Artikel!

  • Sehr guter Artikel!
    Ich finde es besonders passend, dass Sie sowohl den Urlaub als Traumverwirklichung und gleichzeitig zur Vorbeugung von Krankheiten erläutert haben. Leider fehlt es oft den Leuten, die es am nötigsten haben (Familien mit vielen Kindern) an dem benötigten Geld für den Urlaub. Aber das ist ein anderes Thema. Ich finde hier auch sehr gut, dass das Thema Planung angesprochen wird. Grade bei Urlauben, in denen es viel zu sehen gibt, ist eine art Checkliste oft Goldwert!

    Liebe Grüße, Tina

  • Gut zu wissen, dass die Kreativität durch Entspannung gefördert wird. Ich finde auch wichtig, dass man mit mehr Entspannung glücklicher wird und werde mit meiner Familie einen Urlaub buchen. Am besten wäre ein Hotel mit Wellnessbereich.

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