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Vänern und Vättern in Schweden: Wasser so weit das Auge reicht

Sonnenuntergang am Vättern in Schweden
Sonnenuntergang am Vättern in Schweden. Bild: Shutterstock

Gar kein Ende scheinen sie zu nehmen, die zwei großen Seen Schwedens. Mit dem Vänern – dem drittgrößten See in ganz Europa – und dem kleineren Vättern locken traumhafte Wasserlandschaften in den Süden des Landes. Hier ist all das zu finden, was Schweden auszeichnet. Ob beim Wandern, Baden, Radfahren oder Angeln: Entschleunigung ist stets Programm. Vänern und Vättern in Schweden verbindet nicht nur ihre geografische Nähe und der berühmte Götakanal. Auch die Legende ihrer Entstehung haben beide Seen gemeinsam. Was den Reiz der stolzen Gewässer ausmacht, erfahren Sie jetzt.

Vom „hygge-Gefühl“ an Vänern und Vättern in Schweden

Gemächlich plätschern die Wellen des Vänern in der Mittagssonne. Wenn der Sommer die Wiesen knallbunt färbt und sich die Schönwetterwolken im glasklaren Seewasser spiegeln, präsentiert sich der Südwesten Schwedens von seiner Schokoladenseite. Doch die sprichwörtliche schwedische Leichtigkeit ist hier nicht nur in den warmen Monaten allgegenwärtig. Wasser beruhigt, zu jeder Jahreszeit! Davon bieten der Vänern – mit 5500 Quadratkilometern Fläche und einer Küstenlinie von knapp 2000 Kilometern größter See Schwedens – und sein Nachbar, der Vättern, eine ganze Menge.

Ein zorniger Riese soll Schuld sein, dass im Süden von Schweden zwei enorme Gewässer ruhen – zumindest der Legende nach. Besagter Riese wollte eines Tages Bauer werden, jedoch bekam er mit seinem Handpflug einfach keine Furche in den Boden. Wutentbrannt grub der ungeduldige Gigant die misslungenen Mega-Schollen aus seinem Acker und pfefferte sie bis in die ferne Ostsee. Die zwei entstandenen Erdlöcher liefen mit Süßwasser voll. Vänern und Vättern waren geboren! Hobby-Geografen wissen: Die beiden Seen sind ein Resultat der letzten Eiszeit, also glazialen Ursprungs.

Der Vänern: Skandinaviens größter See

Küstenfeeling im Landesinneren: Wenn Sie an den Ufern des Vänern verweilen, mutet der eher wie ein Ozean an. Dieses Gefühl täuscht keineswegs, nicht nur wegen dem lautstarken Geschrei der Möwen. Fast zehnmal so groß wie der Bodensee (!), gilt der Vänern nach den beiden russischen Vertretern Ladogasee und Onegasee als drittgrößter See Europas. An seiner breitesten Passage spannt er sich 80 Kilometer weit. Das Rekordgewässer im Südwesten Schwedens – mithin größter See in ganz Skandinavien – ist für Badenixen wie Angelfreunde (Zander, Maräne) ein Paradies. Er bietet zig verträumte Buchten, an denen man ungestört die Seele baumeln lassen kann.

Ein Markenzeichen des Vänern ist sein Reichtum an Inseln. Dank ausgedehnter Schärengärten bringt es der See auf fast 22.000 Eilande. Das zweitgrößte und schönste Insel-Exemplar ist Kallandsö nahe Lidköping. Hier recken sich, umgeben von einem malerischen Bilderbuchpanorama, die Türme von Schloss Läckö in den Himmel. Das barocke Prachtstück aus dem 17. Jahrhundert macht klar: Wohnen am Wasser bedeutet Lebensqualität. Für Urlauber bieten Ferienhäuser in der grandiosen Natur ein zumindest ähnliches Gefühl. Abstecher lohnen sich auch in die quirlige Stadt Karlstad im Norden oder ins geschichtsträchtige Mariestad am östlichen Teil vom Vänersee.

Der Vättern: Sommerfrische in Schwedens Süden

Mit rund 1900 Quadratkilometern wesentlich kleiner, aber nicht minder eindrucksvoll präsentiert sich der Vättern. Seinem Namen macht das fischreiche Binnengewässer alle Ehre, er stammt vom altschwedischen „vaetur“, was schlicht für„See“ steht. Dessen lang gestreckte Gestalt ist sogar aus dem Weltall sichtbar. In Sachen Tiefe schlägt der Vättersee seinen großen Bruder mühelos. Bis auf 120 Meter geht es in einzelnen Bereichen hinab. Am südlichsten Zipfel hat sich die bevölkerungsreichste Stadt etabliert. Jönköping galt lange Zeit als Hochburg der schwedischen Streichholzindustrie, ist Zentrum der historischen Provinz Smaland. Autorin Astrid Lindgren hat der herrlich naturbelassenen Gegend mit ihrem Welterfolg „Pippi Langstrumpf“ ein Denkmal gesetzt. Und unser Bild von Schweden und seinen überlangen Sommernächten mitgeprägt.
Was gibt es Schöneres als einen Sonnenuntergang am Vättern? Wenn sich der Abendhimmel über dem Wasser blutrot färbt und das Geschnatter der Kormorane verstummt, werden Sie tiefe Glücksgefühle erleben. Auf die hoffen auch alle Teilnehmer der alljährlich im Frühsommer laufenden Vätternrundan – einer Radrundfahrt, die den 135 Kilometer langen See umrundet und in Motala am Westufer startet. Mitmachen darf jeder! Für alle, die es gemächlicher mögen: Im südöstlichen Vättersee lockt eine Mini-Tour per Fähre zur Insel Visingsö, die mit ihrer Pflanzenpracht betört.

Askersund am nördlichen Ende des Vättern
Askersund am nördlichen Ende des Vättern. Bild: Shutterstock

Streifzüge durch eine atemberaubende Natur anVänern und Vättern in Schweden

Angesichts der Weite und Unberührtheit der schwedischen Seenlandschaft geht Naturfreunden das Herz auf. Schnüren Sie die Wanderschuhe, und dann geht es an idyllischen Ufern in Teiletappen stets dem Wasser entlang. Auch das Angeln wird hier zum puren Vergnügen. Über 30 Fischarten sind allein im Vänersee zu Hause. In den Fluten des Vättern tummeln sich neben Saiblingen auch Atlantische Lachse. Ein klares Indiz dafür, dass der See (ebenso wie der Vänern) vor der Eiszeit fest mit der Ostsee verbunden war. Nach den Angelerfolgen wird es höchste Zeit für eine Fika, die schwedische Kaffeepause mit leckeren Zimtschnecken – gern mit Blick aufs Wasser!

Die Regionen rund um Vänern und Vättern in Schweden kommen waldreich daher, ein Charakteristikum der Natur in Schweden. Schließlich bedecken Wälder mehr als die Hälfte des Landes. Fast undurchdringlich wirkt der ungezähmte Nadelwald im Nationalpark Tiveden, der sich zwischen den beiden Seen ausbreitet. Bestens beschilderte Wanderwege schlängeln sich durch das hügelige Reservat. Im Dickicht der Region Västergötland (südlich von Vänern und Vättern) ist es gut möglich, dem schwedischen Wappentier schlechthin zu begegnen. Auf geführten Elch-Safaris können Sie mit Glück dem Geweihträger mit einer Schulterhöhe von 2,20 Meter hautnah auf die Schliche kommen.

Die nasse Herzkammer Schwedens

Wasser belebt Körper und Geist. Das verführerisch glitzernde und sehr saubere Nass von Vänern und Vättern lädt zum Schwimmen, Kanu-Paddeln oder Angeln ein. Nahezu jeder Ort ist mit Badestellen und Campingplätzen ausgestattet. Schöne Badestrände finden Sie z. B. in Askersund am nördlichen Zipfel des Vättersees. Verbunden sind die zwei Binnenseen durch den berühmten Götakanal. Das Meisterwerk der schwedischen Ingenieurbaukunst führt von Göteborg bis zur Hauptstadt Stockholm. Wer mehr erfahren will: Ein Museum in Motala berichtet anschaulich über die Geschichte des auch für ein entspanntes Reisen geschätzten Kanals.

Wald, Wiesen, Wasser: Dieser natürliche Dreiklang macht die Beliebtheit des Königreichs Schweden aus. Von allem gibt es hier im Tiefland des Südens reichlich – die beiden großen Seen Vänern und Vättern markieren gewissermaßen die Herzkammer Schwedens. Als Reiseziel ist das Seengebiet der Superlative für Erholungssuchende, Naturliebhaber und Aktivurlauber gleichermaßen attraktiv. Auf unseren Schweden Auto-Rundreisen „Schweden Insight“ sowie „Schären, Strände und Seen“ können Sie die uferlose Weite von Vänern und Vättern in aller Ruhe auf sich wirken lassen.

Viele unserer Schwedenreisen führen zum Vänern und zum Vättern. Eine Übersicht finden Sie hier!

Vielen Dank für die Texterstellung und Unterstützung an Herrn Ronny Reißmüller https://www.die-textarbeiter.de/.

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Über den Autor

Klaus Becker

In Tromsø schon mal den Bus zum Schiff verpasst und richtig viel Spaß bei einer samischen Familie gehabt, in Schottland schon mal versucht, alle Malt Whiskys zu probieren. Im echten Leben aber Geschäftsführer und Blogger mit Leidenschaft.

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